Elfstedentocht: Eine nachhaltige Reise durch Friesland 

In diesem elektrischen Reiseblog berichte ich dir, wie wir die wunderschöne Gegend Frieslands erkundet haben und dabei spannende Menschen und Vorreiter nachhaltiger Projekte und Geschäftsmodelle kennenlernen durften.

Die Niederlande - das Mutterland von Fastned - sind etlichen Elektromobilisten bereits in ihrer führenden Rolle im Übergang zur Elektromobilität bekannt, für eine noch größere Gruppe vor allem aber für ihren vielen touristischen Ziele. Neben Amsterdam denken hier viele in erster Linie an die Küstenregionen.

Etwas weniger bekannt ist die Provinz Friesland. Gemeinsam mit den deutschen Kollegen des niederländischen Büros für Tourismus und Kongresse (NBTC) und der Elektrofahrzeug-Marke Polestar hatteen wir eine Gruppenreise für deutsche Journalisten geplant. Mit verschiedenen Modellen von Polestar ging es ab Düsseldorf den Weg nach und durch Friesland - mit gut sichtbaren und nahe gelegenen Fastned Schnellladestationen entlang der Route. Aufhänger der Reise war die Elfstedentocht.

200 km auf dem Eis - die Geschichte der Elfstedentocht

Hast du schon mal von der Elfstedentocht (deutsch: Elfstädtetour) gehört? Falls nicht, geht es dir wie vielen Menschen, die entweder nicht aus den Niederlanden stammen oder eine ganze Ecke unter 40 Jahren alt sind.

Erstmals im Jahre 1909 entschlossen sich einige ambitionierte und passionierte Eisläufer in Friesland dazu, eine Rundstrecke von über 200 km entlang der 11 friesischen Städte zu veranstalten. Voraussetzung hierfür war, dass die vielen kleinen Kanäle und Seen, die die niederländische Provinz durchziehen, ausreichend zugefroren waren.

Zuletzt fand dieses über die Landesgrenzen hinaus bekannte Sportevent 1997 statt. Seitdem war aufgrund der Temperaturen in den Wintermonaten keine ausreichende Eisstärke gegeben, um Tausenden von Eisläufer:innen und zugleich motorisierten Begleitfahrzeugen einen sicheren Untergrund zu bieten.

Mehr dazu: https://elfstedentocht.frl/en/ | Foto-Credit: Joost Evers / Anefo

Die Etappen unserer Route

Start: Fastned Station Kreuz Hilden (Seed & Greet Ladepark) – Eislaufzentrum Thialf – Leeuwarden – Sneek – IJlst – Woudsend – Hindeloopen – Workum – Piaam – Fastned Station Wildinghe – Harlingen – Franeker – Fastned Schnellladestation Zwolle – Ziel: Hilden

Schnelle Ladepause vor dem schnellsten Eis

Nach einem kurzen Ladestop an unserer Station Paardeweide ging es zunächst nach Thialf, das in der Eislauf-Community nicht nur wegen der frenetischen rund 10.000 Fans berühmt ist, sondern auch wegen seiner besonders schnellen Eislauffläche. Hier purzeln regelmäßig Rekorde und trotz mehrfacher Nachfragen wollte uns Manager Minne Dolstra nicht verraten, welche geheimen Zutaten das Wasser enthält, das die Eisbearbeitungsmaschine aufträgt, um die Kufen besonders schnell gleiten zu lassen.

Die Führung offenbarte, dass in Thialf nicht nur hoch professionell trainiert wird, sondern auch, dass im Eisstadion nicht das kleinste Detail dem Zufall überlassen wird, um bestmögliche Bedingungen für die Athleten zu schaffen. Zugleich ist Thialf ein Paradebeispiel für die nachhaltigen Ambitionen der Friesländer. So wurden unter anderem vor Jahren bereits alle mit Gas betriebenen Heizkessel durch Wärmepumpen und Erdwärme ersetzt, womit die benötigte Wärme in der Eisanlage gewonnen wird. Das Stadiondach ist wie das Dach der Fastned Stationen bestückt mit Solarpanelen und neben dem Stadion befinden sich zwei große Batteriespeicher. 

Friesland als nachhaltiger Vorreiter

Friesland hat sich zum Ziel gesetzt, nationaler Vorreiter für Nachhaltigkeit zu werden. So möchte man bis 2030 bereits 55% CO2-Emissionen und 55% Primärrohstoffe reduzieren. Bis 2050 will man zu 100% als Kreislaufwirtschaft funktionieren.

Mit rund 200 Mitgliedern wird in Friesland an diesen Punkten gearbeitet:

  1. Wiederverwendung bzw. Recycling von Rohstoffen und Materialien

  2. Nutzung nachhaltiger Energie

  3. Minimierung des Wasserverbrauchs und Schutz der Wasserqualität

  4. Bewahrung der Biodiversität

  5. Kulturelle Diversität

  6. Schutz der Gesundheit bzw. Minimierung gesundheitsschädlicher Einflussfaktoren

  7. Zusätzliche Wertschöpfung durch soziale und ökologische Werte

Immer wieder auf unserer Reisen hatten wir Gelegenheit, sehr eindrückliche Beispiele für das Bewusstsein über mehr Nachhaltigkeit und zugleich die Macher-Mentalität der Friesen zu erleben. 
Das noch junge Start-Up IMPACD mit ihrer Gründerin Marieke de Boer, die seit wenigen Jahren Boote im 3D-Verfahren druckt, und dabei recycelte Kunststoffe verwendet, was zu besonders nachhaltigen und zugleich langlebigen Booten führt. Diese Boote werden ausschließlich mit elektrischen Motoren betrieben und sind am Ende ihres Lebens vollständig recyclebar. 

Oder das Betreiberpaar des historischen Hauses Nynke's Pleats: Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Bauernhaus im 35 Einwohner zählenden Dorf Piaam wurde in eine wunderschöne Unterkunft für kulturelle Veranstaltungen oder die Beherbung kleinerer Gruppen verwandelt. Das denkmalgeschützte Haus verfügt heute über Wärmepumpen, Regensammelbecken oder auch über eine wieder intakte Bepflanzung zur Förderung der heimischen Artenvielfalt. Bei der Restaurierung des klassischen Reetdaches wurde Stroh aus den anliegenden Ortschaften genutzt, das nicht nur für eine gute Isolierung des Dachs sorgt, sondern zugleich den traditionellen Charakter des Hauses erhält.

Das Warten auf das Eis

Nach 3 Tagen geht es zurück Richtung Deutschland. In Zwolle wird ein letztes mal kurz geladen. Was im Kopf bleibt? Neben all den schönen Ecken Frieslands, vielen Sehenswürdigkeiten wie den neu errichteten Brunnen, die nun die elf Städte -  neben der Hoffnung auf eine erneute Auflage des 200 km Rennens - verbinden, sind es die Menschen und ihre starken Überzeugungen, die beeindrucken. 

Polestar 4 an unserer Station Wildinghe

So berichtet Bouke Kors von Visit Friesland über den Verein, der die Elfstedentocht verantwortet und für das seit 28 Jahren nicht mehr ausgetragene Rennen die Kufen schleift. Der Name: “Koninklijke Vereniging De Friesche Elf Steden”.

Der Vereinsvorstand bestehend aus 10 Vorstandsmitgliedern und zahlreichen Freiwilligen bereitet das Event alljährlich vor, um innerhalb weniger Tage für Tausende von Athleten die Rundstrecke über 200 km zu präparieren und ein gigantisches nationales Fest auf die Beine zu stellen. Die Voraussetzung hierfür ist 15 cm dickes Eis entlang der gesamten Strecke. Jahr für Jahr macht dies der Klimawandel unwahrscheinlicher. Der Verein zählt zugleich 32.000 Mitglieder. 32.000 Menschen, die jährlich ihren Vereinsbeitrag zahlen, um im Fall der Fälle dabei zu sein.

Wusstest du schon?

Die Niederlande sind Vorreiter in der Elektromobilität. 

Wenn du die Grenze von Belgien oder Deutschland aus überquerst, wirst du schnell die ikonischen gelben Fastned Dächer entlang der Autobahn entdecken.

Mit rund 180 Stationen bieten wir dir ein flächendeckendes Schnellladenetz für deine elektrische Reise - ganz egal, ob du das Groninger Museum, den Strand Kijkduin bei Den Haag, eine Canal Tour durch Haarlem oder den Rest der Niederlande entdecken möchtest.